Plastik vermeiden kann etwas sprituelles haben
Früher lebten Menschen ohne Plastik – im Einklang mit der Natur. Erfahre, warum Plastik vermeiden auch etwas spirituelles haben kann. Früher lebten Menschen ohne Plastik – mit Holz, Glas, Ton und Bambus.
Das Störgeräusch im Kreislauf der Erde
Plastik ist ein junges Material, künstlich und leblos. Es zerfällt nicht wie Holz, es verwittert nicht wie Stein, es bleibt – über Jahrhunderte. In einer Welt, die alles Werden und Vergehen kennt, wirkt Plastik wie ein Störgeräusch im Lied der Natur.
Spirituell betrachtet ist Plastik ein Fremdkörper. Es trägt keine Geschichte in sich, keinen Hauch von Erde oder Feuer. Es ist still und kalt, während natürliche Materialien uns berühren – durch ihre Wärme, ihre Oberfläche, ihre Vergänglichkeit.
Ton, Holz, Stein – die alten Begleiter
Unsere Vorfahren lebten ohne Plastik, und sie kamen zurecht. Mehr noch: Sie lebten in engerem Kontakt mit den Stoffen der Natur. Ein Tonkrug, der Wasser kühl hielt. Ein hölzerner Löffel, der die Wärme einer Suppe aufnahm. Ein Korb aus Weidenruten, der das Gewicht von Früchten trug.
Diese Dinge hatten Seele. Sie konnten zerbrechen, reißen oder sich abnutzen – doch ihr Ende war kein Problem, sondern Teil des großen Kreislaufs. Die Scherben sanken zurück in die Erde, der Holzlöffel verbrannte im Feuer, der Weidenkorb verrottete im Regen. Alles hatte seinen Platz.
Mikroplastik in Körper und Natur
Heute scheint Plastik unverzichtbar. Verpackungen, Kleidung, Möbel, Kinderspielzeug – es ist überall. Doch Plastik bleibt. Es verschwindet nicht, sondern zerfällt in winzige Partikel. Mikroplastik reist durch Flüsse ins Meer, gelangt in Fische, Muscheln, ja sogar in Honig und Trinkwasser.
Wissenschaftler haben Mikroplastik im menschlichen Blut gefunden. Damit ist das Fremde, Künstliche in uns selbst angekommen. Ein Stoff, der nie Teil des natürlichen Kreislaufs war, ist in unsere Körper eingedrungen. Und doch erinnern wir uns selten daran, dass es früher ohne ging – und dass es auch heute Alternativen gibt.
Holz wärmt, Ton erdet, Glas klärt
Wer Plastik vermeiden möchte, findet in den alten Materialien neue Begleiter.
- Holz ist warm und lebendig. Ein Schneidebrett aus Holz trägt die Spuren von Mahlzeiten, ein Tisch aus Holz erzählt von Gemeinschaft. Holz wächst nach, es trägt den Atem des Waldes in sich.
- Bambus ist leicht und doch stark. Er wächst schnell, bindet viel CO₂ und eignet sich für Geschirr, Zahnbürsten, Körbe oder sogar Kleidung. Bambus erinnert daran, wie kraftvoll Einfachheit sein kann.
- Glas ist klar und rein. Es kann Lebensmittel sicher aufbewahren, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Glasgefäß lässt uns sehen, was es schützt – und bleibt selbst nach Jahrzehnten dieselbe schlichte, reine Form.
- Ton und Keramik erden uns. Sie verbinden Feuer und Erde, schaffen Gefäße, die beständig und zugleich vergänglich sind. Wer Wasser aus einem Tonkrug trinkt, spürt den Unterschied – nicht nur geschmacklich, sondern auch im Gefühl.
- Stein und Metall geben Beständigkeit. Eine Schale aus Messing oder ein Mörser aus Granit halten Generationen. Sie sind schwerer, ja, aber sie tragen eine Würde, die Plastik nie erreicht.
Jedes dieser Materialien bringt eine eigene Energie, eine eigene Geschichte mit. Dinge aus ihnen fühlen sich echter an, sie haben Gewicht, Struktur, Seele.
Mein Selbstversuch
Heute Morgen habe ich es ausprobiert, weil es in meiner Familie fast alle unter fünfzig 😉 so machen: Kaffee in eine moderne Trinkflasche mit Plastikdeckel gefüllt. Praktisch, dachte ich, bleibt heiß und frisch doch Pustekuchen – es alles andere als angenehm. Schon beim ersten Schluck lag ein leichter Plastikgeschmack auf der Zunge besser in der Nase. Der Kaffee, sonst warm und kräftig, schmeckte plötzlich flach und irgendwie war er kein Genuss.
Es war ein kleines Erlebnis, aber es hat mir deutlich gezeigt: Plastik trennt uns nicht nur von der Natur, sondern nimmt uns auch Genuss. In einer schlichten Tasse aus Glas oder Keramik wäre der Kaffee derselbe geblieben – klar, rein, voller Aroma.
Kleine Alltagsideen statt Plastik
Plastik zu vermeiden muss nicht kompliziert sein. Manchmal sind es die kleinen Schritte, die uns zurück zum Ursprung führen:
- Brot im Leinentuch frisch halten statt in der Plastikdose.
- Wasser in einer Glasflasche mitnehmen statt in PET.
- Kaffee lieber in einer Keramiktasse oder einem Thermobecher aus Edelstahl genießen.
- Obst und Gemüse in einem Weidenkorb tragen statt in Plastiktüten.
- Reste in Gläsern oder Edelstahldosen aufbewahren.
- Statt Plastikzahnbürste: eine Bambuszahnbürste verwenden.
Jeder dieser Schritte bringt uns näher an Materialien, die sich richtig anfühlen, die schmecken, riechen und altern dürfen.
Das Geschenk der Einfachheit
Plastik vermeiden heißt nicht, alles Alte zurückzuholen. Schon gar nicht das was kein bisschen besser war als heut. Es bedeutet nicht die Entwicklung aufzuhalten. Es bedeutet, bewusster zu wählen und nachzudenken. Einfach anstatt zur Plastikdose zu greifen, ein Glas zu nehmen. Statt Einwegbesteck, Holz oder Metall zum Picknick mitnehmen. Statt schneller Plastiktrends, Dinge aus Bambus oder Keramik, die uns lange begleiten anschaffen und Geschichten erzählen irgendwann.
Es geht auch um die Erinnerung, ja früher war nicht alles besser, aber der Mensch hat nicht darüber gejammert, dass die Welt kaputt geht durch Plastik sondern Materialien im Alltag genutzt die zum Kreislauf der Natur gehörten: dass es früher ohne Plastik ging, dass Menschen Jahrtausende lang Lösungen fanden, die Teil des Kreislaufs waren sollte nicht vergessen werden sondern genutzt. Und es geht um Verbindungen: zu Materialien, die uns näher zur Erde bringen wie Ton.
Jede Entscheidung gegen Plastik ist auch eine kleine Rückkehr zum Ursprung – zu Wärme, Klarheit und Beständigkeit. Vielleicht liegt genau darin der Zauber, den wir im Alltag wiederfinden können.